Kaufratgeber E-Bikes

Sie interessieren sich für den Kauf eines E-Bikes? Dann können Sie mittlerweile aus einem riesigen Angebot verschiedener Modelle, Antriebsarten, Bauformen und Ausstattungen wählen. In ihrem Ausstattungsumfang unterscheiden sich viele E-Bikes gar nicht mal so besonders von ihren Brüdern ohne Antriebsquelle. Beim Kauf seine jedoch einige Dinge mehr zu beachten. Welche dies sind, darüber möchten wir in diesem Kaufratgeber detailliert aufklären.

E-Bike oder Pedelec?

E-Bike, Pedelec, S-Pedelec - viele Menschen kennen nicht den Unterschied zwischen den einzelnen Bauformen von Elektrofahrrädern.

Daher sollten Sie sich zunächst darüber Gedanken machen, welches Konzept am besten zu Ihren Wünschen und Bedürfnissen passt. Hier eine kleine Hilfe:
• Pedelecs: Kurzbezeichnung für „Pedal Electric Cycle“. Bedeutet: Sie müssen beim Fahren stets mittreten, sonst schaltet sich der Elektromotor ab. Allerdings gibt es die Unterstützung nur bis 25 km/h. Dafür gilt: Sie benötigen keinen Führerschein und es gibt keine Helm- und Versicherungspflicht.
• S-Pedelec: Die stärke Version des Pedelecs. Der E-Motor unterstützt bis zu einem Tempo von 45 km/h. Allerdings benötigen Sie hier einen Führerschein und das Rad muss ein Versicherungskennzeichen haben. Es gilt außerdem die Helmpflicht.
• E-Bike: Rechtlich gesehen ist ein E-Bike ein Kleinkraftrad, wenn es auch ohne Pedalunterstützung gefahren werden kann. Es besteht Helmpflicht und Sie benötigen ein Versicherungskennzeichen.

Modell & Ausstattung

Die Frage nach dem passenden Modell dürfte recht einfach zu beantworten sein. Tourenrad, City Cruiser oder Mountainbike - wählen Sie das Rad, welches am besten zu Ihren Anforderungen passt. Auch die Ausstattung sollte dementsprechend angepasst werden.
Etwas schwieriger zu beantworten ist für viele Kaufinteressenten die Frage nach der passenden Antriebsart. Günstige Modelle haben meist den Antrieb am Vorderrad, was jedoch Nachteile beim Fahren mitbringt. Günstiger ist es, sowohl Motor als auch Akku in der Mitte des Rahmens zu platzieren. Im sportlichen Bereich kommen aber auch zunehmend Motoren am Hinterrad zum Einsatz
Bei der Wahl des Akkus gilt es, einen Kompromiss zwischen Leistungsfähigkeit, Gewicht und natürlich auch dem Preis zu finden. Denn je mehr Kapazität der Akku aufweist, desto teurer fällt das gesamte Rad am Ende aus.

Wichtig: Die Straßenzulassung

Sie sollten darauf achten, dass ein E-Bike über eine gewisse Grundausstattung verfügt, die in Deutschland zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr vorgeschrieben ist. Insbesondere bei E-Bikes aus Fernost ist dies oft nicht der Fall, beziehungsweise die Bauteile entsprechen nicht der Norm, die hierzulande für den öffentlichen Betrieb gefordert ist. Die entsprechenden Ausstattungsdetails dürfte jeder kennen, der schon einmal ein eigenes Fahrrad besessen hat.
Das E-Bike sollte zunächst über eine komplette Lichtanlage verfügen, eine Hupe ist ebenfalls vorgeschrieben. Zwar müssen Zweiräder in Deutschland nicht zwangsläufig über eine Blinkanlage verfügen, bei einem E-Bike, das keinerlei Geräusche während des Fahrens produziert, macht dies aber auf jeden Fall Sinn. Kaufen Sie also nach Möglichkeit kein E-Bike ohne Blinkanlage.

Die Bremsen sind eines der wichtigsten Details an jedem Motorfahrzeug. In Deutschland ist vorgeschrieben, dass ein motorisiertes Fahrzeug über eine Bremsanlage aus zwei unabhängig voneinander wirkenden Kreisen verfügen muss. Es sollte also darauf geachtet werden, dass das E-Bike sowohl über eine effektive Vorderrad- als auch über eine ebensolche Hinterradbremse verfügt.

Ersatz- & Verschleißteile

Was nutzt Ihnen der beste E-Bike, wenn er nach ein paar Jahren mit einem Defekt in der Garage steht und keine Ersatzteile verfügbar sind? Sie sollten daher unbedingt darauf achten, dass zumindest alle technischen Komponenten Ihres E-Bikes als Ersatzteile im Handel verfügbar sind. Hier gibt es insbesondere bei Modellen aus Asien oft Schwierigkeiten, jedoch haben in der Vergangenheit auch einige kleinere Unternehmen in Deutschland und Europa E-Bikes gefertigt, für die es heute aufgrund einer Insolvenz des betreffenden Unternehmens keine Ersatzteile mehr auf dem Markt gibt.

Hilfreich ist dabei, wenn das E-Bike mit einer Technik ausgestattet ist, die sich quasi als Standard auf dem Markt durchgesetzt hat und für die somit kaum Ersatzteileprobleme zu erwarten sind. Es gibt heute eine ganze Reihe verschiedener Elektromotoren, die in verschiedenen E-Bike Modellen verbaut werden. Gleiches gilt für die Akkus, aber auch für andere technische Bauteile wie Steuergeräte, Bremsanlagen oder ähnliches. Beim Kauf eines E-Bikes sollten Sie sich daher nicht auf die Aussage des Händlers oder Herstellers verlassen, dass die Ersatzteile für dieses Modell auch in vielen Jahren noch verfügbar sein werden. Sie sollten vielmehr darauf achten, dass möglichst viele Standardkomponenten im E-Bike verbaut wurden, die problemlos in großen Stückzahlen auf dem Markt verfügbar sind.

In diesem Fall haben Sie zusätzlich die Sicherheit, dass die verbauten Komponenten meist sehr ausgereift und auf ihre Sicherheit und ihre Funktion überprüft sind. Bei Herstellern, die nahezu alle Technikteile selbst fertigen, ist dies oft nicht der Fall.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es kann durchaus große Vorteile haben, wenn ein Hersteller qualitativ hochwertige Technikkomponenten in Kleinserie ausschließlich für seine eigene Modellen herstellt, allerdings muss dabei sichergestellt werden, dass diese Teile auch noch in einigen Jahren verfügbar sind. Da jedoch die Entwicklung im Bereich der Elektrofahrzeuge so schnell voranschreitet, kann heute keiner zuverlässig voraussagen, ob die kleine, unabhängige E-Bike Schmiede mit den großartigen Ideen auch in einigen Jahren noch existieren wird.

Preise und Betriebskosten

Für einige Käufer eines E-Bikes spielen der Kaufpreis sowie die Betriebskosten lediglich eine untergeordnete Rolle. Es handelt sich hierbei um Menschen, die eher der Umwelt zugetragen sind und die alles dafür tun, um möglichst umweltfreundlich von A nach B zu kommen. Für eine andere Käufergruppe spielen sehr wohl der Preis und die Betriebskosten des E-Bikes eine wichtige Rolle. Das sind die Menschen, denen die Benzinpreise in den letzten Jahren einfach zu hoch gestiegen sind und die deshalb nach einem kostenfreundlicheren, zweiten Fortbewegungsmittel - zum Beispiel für den Weg zur Arbeit - suchen.

Video: Wertvolle Tipps zum E-Bike Kauf | E-Bike Experte Erhard Mott

Der Kaufpreis

Was auch immer Ihr Beweggrund für den Kauf eines E-Bikes ist, die Kosten sollte man dabei trotzdem nicht außer Acht lassen. Kommen wir zunächst zum Kaufpreis. Die günstigsten E-Bike sind heute schon für wenige hundert Euro zu haben. Dabei handelt es sich jedoch oft um Modelle aus Fernost, die oft in einer schlechten Qualität und mit äußerst einfacher Ausstattung gefertigt sind. Bei einem solchen Modell kann man keine modernen Akkus und auch keinen besonders hochwertigen Elektromotor erwarten, so dass wir vom Kauf eines solchen Billig-E-Bikes nur abraten können. Ein ADAC-Test hat bewiesen, dass solche E-Bikes eine Reichweite von mitunter noch nicht einmal 20 Kilometer aufweisen und daher sogar für kurze Strecken ungeeignet sind.

Etwas bessere, durchaus alltagstaugliche Modelle erhalten Sie ab etwa 1.000 Euro. Doch auch hierbei müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie kein High-End-Produkt bekommen, sondern lediglich einen E-Bike der unteren Mittelklasse oder Mittelklasse mit einer Reichweite, die nur für kurze Strecken geeignet ist. Für die Arbeitswege und den Einkauf im Ort kann ein solches E-Bike ausreichen, für längere Strecken ist es jedoch ungeeignet.

Die Oberklasse der E-Bikes beginnt bei etwa 2.500 Euro und ist preislich nach oben völlig offen. Einige kleine Hersteller bieten E-Bikes in Handarbeit an, die mit modernster Technik bestückt sind und durchaus 5.000 Euro oder mehr kosten können. In einem solchen E-Bike können Sie dann auch wirklich die besten Komponenten erwarten, die es auf dem Markt gibt, sowie clevere Detaillösungen, die andere Hersteller aus Kostengründen nicht realisiert haben.

Die Betriebskosten

Kommen wir zu den laufenden Kosten eines E-Bikes, auch Betriebskosten genannt. Hier spielt vor allem der Stromverbrauch eine wichtige Rolle, aber auch die Kosten für ein neues Akkupaket sollten in diesem Zusammenhang unbedingt berücksichtigt werden. Das gilt insbesondere, wenn Sie Ihr E-Bike intensiv nutzen wollen - in diesem Fall kann schon nach etwa zwei Jahren ein neuer Akku notwendig werden. Wie viel ein E-Bike an Strom verbraucht, kann nicht pauschal festgelegt werden. Es hängt von der Leistungsfähigkeit und der Effizienz des verbauten Motors ab, außerdem von weiteren Faktoren wie dem Gewicht und vielem mehr. Als guter Durchschnitt lässt sich hier jedoch ein Wert von vier kWh Strom auf 100 Kilometer Fahrstrecke annehmen. Daraus ergeben sich Stromkosten von zirka 0,80 bis 0,90 Euro auf einer Strecke von 100 Kilometer.

Die Batteriekosten:

Auch diese Kostenposition sollte bereits jetzt berücksichtigt werden.

Wie hoch diese Kosten ausfallen, können Sie leicht selbst errechnen. Nehmen wir an, ein neuer Akku kostet 500 Euro und kann 1.500 mal aufgeladen werden. Daraus folgt: Jeder Ladezyklus dieses Akkus kostet 0,33 Euro. Diese Kosten müssen dann in die laufenden Kosten beziehungsweise die Betriebskosten integriert werden.
Bleiben schließlich noch die Kosten für die Wartung. Die meisten E-Bikes benötigen relativ wenig Wartung. Trotzdem sollte auch ein E-Bike regelmäßig vom Fachhändler durchgecheckt werden.

Als Faustformel gilt: Sie sollten pro Jahr etwa drei bis vier Prozent des Anschaffungspreises des E-Bike als Wartungskosten ansetzen. Mit diesem Wert sollten Sie gut auskommen. Auch er wird im Anschluss zu den laufenden Kosten hinzugerechnet.

Fazit: E-Bike kaufen - gar nicht so schwer!

Wenn Sie ein paar wichtige Punkte beachten, finden Sie ohne Probleme das für Ihre Bedürfnisse und Wünsche am besten passende E-Bike. Und wenn Sie dieses dann auch noch zu einem günstigen Preis erhalten - umso besser!

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