S-Pedelecs
E-Bikes mit reiner Pedalunterstützung werden üblicherweise als Pedelecs bezeichnet, lassen sich aber grob in die eigentlichen Pedelecs und die leistungsstärkeren S-Pedelecs einteilen.
Pedelecs allgemein
Der Begriff „Pedelec“ (von Pedal-Elektrofahrrad) bezieht sich auf ein E-Bike mit Tretunterstützung, das über einen Elektromotor mit relativ geringer Leistung und eine angemessene, aber nicht übermäßige Höchstgeschwindigkeit verfügt. Pedelecs werden gesetzlich als Fahrräder und nicht als Motorräder oder Mopeds mit geringer Leistung eingestuft.
Die einflussreichste Definition von Pedelecs stammt aus der EU. Die EU-Richtlinie (Norm EN15194) für Kraftfahrzeuge betrachtet ein Fahrrad als ein Pedelec: die Pedalunterstützung, d. h. die motorisierte Unterstützung, die nur dann zugeschaltet wird, wenn der Fahrer in die Pedale tritt, bei Erreichen von 25 km/h abschaltet, und wenn der Motor eine maximale Dauer-Nennleistung von nicht mehr als 250 Watt erzeugt
(Hinweis: Der Motor kann kurzzeitig mehr Leistung erzeugen, z. B. wenn der Fahrer Schwierigkeiten hat, einen steilen Hügel hinaufzukommen).
Ein E-Bike, das diesen Bedingungen entspricht, gilt in der EU als Pedelec und wird rechtlich als Fahrrad eingestuft. Die Norm EN15194 ist in der gesamten EU gültig und wurde auch von einigen europäischen Nicht-EU-Nationen und auch von einigen außereuropäischen Gerichtsbarkeiten (wie z. B. dem Bundesstaat Victoria in Australien) übernommen.
Sonderform S-Pedelec
Stärkere Pedelecs, die rechtlich nicht als Fahrräder eingestuft sind, werden in Deutschland als S-Pedelecs (kurz für Schnell-Pedelecs) bezeichnet. Diese haben einen Motor mit einer Leistung von mehr als 250 Watt und eine weniger begrenzte oder unbegrenzte Tretunterstützung, d. h. der Motor hört nicht auf, den Fahrer zu unterstützen, sobald 25 km/h erreicht sind.
E-Bikes der Klasse S-Pedelec werden daher in der Regel als Mopeds oder Motorräder und nicht als Fahrräder klassifiziert und müssen daher (je nach Einsatzort) möglicherweise registriert und versichert werden, der Fahrer benötigt meist einen Führerschein (entweder Auto oder Motorrad) und Helme müssen getragen werden.
S-Pedelecs sind in Gebrauch und Funktion trotzdem konventionellen Fahrrädern sehr ähnlich - der Elektromotor hilft z. B. dann, wenn der Fahrer zum Beispiel bergauf fährt oder mit Gegenwind kämpft. S-Pedelecs sind daher besonders nützlich für Menschen in hügeligen Gebieten, wo sich das Fahrradfahren für viele als zu anstrengend erweisen würde, als dass sie das Radfahren als tägliches Transportmittel in Betracht ziehen würden. Sie sind auch für Fahrer nützlich, die generell etwas mehr Hilfe benötigen, als sie ein herkömmliches Pedelec liefern könnte, z. B. bei Herz-, Beinmuskel- oder Kniegelenkproblemen.
Kundenstimmen:
Die Zusammenfassung der Erfahrungen und Meinungen zu S-Pedelecs zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen der gesetzlichen Regelung und der tatsächlichen Praxis auf deutschen Straßen und Radwegen. Viele S-Pedelec-Fahrer fühlen sich auf der Straße unsicher und gefährdet, nicht zuletzt wegen des aggressiven Verhaltens einiger Autofahrer, und weichen trotz Verbot auf Radwege aus. Dabei stoßen sie teilweise auf Unverständnis und Gefahr, da ihr Fahrzeug schneller als herkömmliche Fahrräder ist und somit Konflikte mit anderen Radwegnutzern entstehen können.
Ein wiederkehrendes Thema ist die Forderung nach einer Anpassung der Verkehrsregeln, um die Sicherheit und Akzeptanz von S-Pedelecs zu erhöhen. Insbesondere die Regelung, dass S-Pedelecs aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Motorunterstützung nicht auf Radwegen fahren dürfen, wird kritisiert. Die Fahrer berichten von alltäglichen Gefahrensituationen im Straßenverkehr und dem Dilemma, entweder gesetzliche Vorgaben zu missachten oder ihre Sicherheit zu riskieren.
Einige Kunden thematisieren auch technische und rechtliche Aspekte, wie den Umbau von Fahrrädern zu Pedelecs und die damit verbundene Haftung und Zulassung. Die Diskussion spiegelt das Spannungsfeld zwischen technologischer Entwicklung, Verkehrssicherheit und gesetzlichen Rahmenbedingungen wider.
Zusammenfassend zeigt sich in den Erfahrungsberichten ein dringender Bedarf für eine Überarbeitung der Verkehrsregeln bezüglich S-Pedelecs, um sowohl die Sicherheit der Fahrer als auch die Harmonie im Straßenverkehr zu verbessern. Die Beiträge rufen nach einer differenzierteren Betrachtung der verschiedenen Fahrrad- und E-Bike-Kategorien im Verkehrsrecht, um eine sichere und gerechte Nutzung aller Verkehrsmittel zu ermöglichen.