Stellen Sie sich vor: Sie sind auf einer langen Radtour in malerischer Umgebung unterwegs, als plötzlich etwas schiefgeht. Ein lauter Knall – der Reifen ist platt. Oder die Kette reißt, und das Fahrrad lässt sich keinen Meter mehr bewegen. Weit und breit ist keine Werkstatt in Sicht, der Handy-Akku neigt sich dem Ende entgegen, und langsam bricht die Dämmerung herein. In solch einer Situation wünscht man sich sehnlichst einen „Gelben Engel“, der einen rettet. Doch holt der ADAC einen tatsächlich bei einer Fahrradpanne ab, so wie bei einer Autopanne?
Die gute Nachricht lautet: **Ja**, der ADAC hilft inzwischen auch Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern bei Pannen weiter. Seit Sommer 2022 umfasst die klassische ADAC-Pannenhilfe nicht mehr nur Autos und Motorräder, sondern **deutschlandweit auch Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs**. Wenn Sie ADAC-Mitglied sind, können Sie also bei einer Fahrradpanne den gleichen Service in Anspruch nehmen, den Sie vom Auto gewohnt sind. Die „Gelben Engel“ kommen vor Ort und versuchen, das Rad wieder flott zu machen – oder organisieren bei Bedarf einen Transport. Im Folgenden erklären wir ausführlich, wann und wie der ADAC bei Fahrradpannen hilft, welche Bedingungen gelten und welche Alternativen es gibt.
ADAC-Pannenhilfe jetzt auch für Radfahrer – Hintergrund
Der ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) ist vielen vor allem als Helfer in der Not bei Autopannen bekannt. Millionen von Autofahrern vertrauen auf den Service, wenn das Fahrzeug liegenbleibt. Doch mit dem Wandel der Mobilität hat sich auch der ADAC weiterentwickelt: Immer mehr Mitglieder steigen regelmäßig aufs Fahrrad – sei es auf dem Weg zur Arbeit, für Freizeit-Touren oder im Urlaub. Darauf hat der ADAC reagiert und bietet seit dem 1. Juni 2022 offiziell einen Pannenservice für Fahrräder an. Was zunächst in einer Pilotphase in Berlin und Brandenburg getestet wurde, ist mittlerweile fester Bestandteil der Mitgliedschaft in ganz Deutschland.
Für ADAC-Mitglieder bedeutet das: **Alle Mitgliedstarife beinhalten automatisch die Fahrrad-Pannenhilfe**, ohne Aufpreis und ohne separate Anmeldung. Egal ob Basis-, Plus- oder Premium-Mitgliedschaft – wer persönlich ADAC-Mitglied ist, kann den Service nutzen. Der Mitgliedsbeitrag wurde dafür nicht erhöht; der ADAC betrachtet das Angebot als zeitgemäße Erweiterung seines Leistungsspektrums. Mit über 21 Millionen Mitgliedern (Stand 2025) ist der ADAC der größte Mobilitätsclub Deutschlands – und möchte nun auch abseits des Autos ein verlässlicher Partner sein.
In der Einführungsphase zeigte sich schnell, wie groß der Bedarf ist: Bereits in den ersten Monaten nach Start der Fahrrad-Pannenhilfe nahmen Tausende Mitglieder den Dienst in Anspruch. Bis Herbst 2023 wurden insgesamt schon fast 20.000 liegengebliebene Fahrräder von den Gelben Engeln wieder flottgemacht. Der mit Abstand häufigste Pannen-Grund war dabei der klassische **platten Reifen** (etwa 2 von 3 Einsätzen), gefolgt von Kettenrissen und anderen Defekten an Bremsen oder Schaltung. Diese Zahlen unterstreichen, wie wertvoll der neue Service für Radfahrer sein kann – denn ein platter Reifen kann jeden treffen, ob Gelegenheitsradler oder Vielfahrer.
Voraussetzungen: Wann hilft der ADAC bei einer Fahrradpanne?
Grundsätzlich kann jedes ADAC-Mitglied den Fahrrad-Pannenservice in Anspruch nehmen, **egal mit welchem Fahrradtyp** man unterwegs ist. Ob klassisches Cityrad, Mountainbike, Rennrad, Lastenrad, Tandem oder E-Bike – alle zählen. Selbst Anhänger am Fahrrad sind mit abgedeckt. Allerdings gibt es einige Voraussetzungen und Bedingungen, damit der ADAC ausrückt:
- Gültige ADAC-Mitgliedschaft: Der Service steht nur Mitgliedern zur Verfügung. Die Pannenhilfe ist personengebunden – d.h. es wird dem Mitglied geholfen, nicht dem Fahrrad an sich. Wichtig: Minderjährige Kinder sind über die Mitgliedschaft der Eltern mitgeschützt. Wenn also z.B. der Sohn oder die Tochter mit dem eigenen Rad eine Panne hat, kann ein Elternteil als Mitglied den ADAC rufen und das Kind erhält Hilfe. Andere Begleiter oder Freunde ohne Mitgliedschaft sind hingegen nicht automatisch abgedeckt.
- Panne oder Unfall in Deutschland: Die ADAC-Fahrradpannenhilfe gilt derzeit ausschließlich innerhalb Deutschlands. Befindet man sich im Ausland, kann der ADAC leider nicht beim liegengebliebenen Fahrrad helfen (selbst ADAC Plus-Mitglieder haben fürs Ausland keine Fahrrad-Pannenhilfe). In Deutschland hingegen spielt es keine Rolle, ob man in der Stadt oder auf dem Land unterwegs ist – überall dort, wo eine Straße legal befahrbar ist, kommt der ADAC hin.
- Fahrrad ist nicht mehr fahrbereit: Es muss sich um eine echte Panne oder einen Schaden handeln, durch den das Fahrrad **nicht mehr aus eigener Kraft weiterfahren** kann. Typische Fälle sind z.B. ein kaputter Reifen (Platten oder Felgenschaden), ein Kettenriss, defekte Bremsen, ein Schaden an der Schaltung oder ein technisches Problem beim E-Bike (Motor oder Akku). Auch ein Unfall, bei dem das Fahrrad beschädigt wurde, fällt darunter. Wichtig ist, dass eine sofortige Weiterfahrt unmöglich oder unsicher ist.
- E-Bike-Akku leer oder defekt: Interessanterweise hilft der ADAC sogar, wenn der Akku eines E-Bikes komplett entladen ist und man deshalb nicht weiterkommt. Gerade bei schweren E-Bikes oder auf langen Touren kann ein leerer Akku zum Problem werden. In solch einem Fall wird das Rad wie bei jeder anderen Panne behandelt. Auch ein Akku, der einen technischen Defekt hat, zählt als Pannenursache.
- Zugänglicher Pannenort: Eine praktische Voraussetzung ist, dass der Ort, an dem Sie liegengeblieben sind, für ein ADAC-Fahrzeug sicher erreichbar ist. Das heißt, es sollte eine Straße oder ein Weg nach den Regeln der Straßenverkehrsordnung vorhanden sein, auf dem der Pannenhelfer mit Auto oder Einsatzfahrzeug legal fahren kann. In den allermeisten Fällen – ob auf dem Radweg neben der Landstraße oder einem Waldparkplatz – ist das gegeben. Nur wenn Sie sich mit dem Rad wirklich weit abseits aller Wege im Gelände befinden, könnte es schwierig werden.
Wenn all diese Bedingungen erfüllt sind, stehen die Chancen sehr gut, dass Sie als ADAC-Mitglied schnelle Hilfe bekommen. Der Ablauf ist dabei wie gewohnt: Man meldet die Panne über die Notrufnummer und der ADAC schickt den nächsten verfügbaren Pannenhelfer zum Einsatzort.
Ausnahmen: Wann leistet der ADAC keine Hilfe?
So umfassend der neue Service auch ist, es gibt gewisse Einschränkungen und Fälle, in denen der ADAC bei einer Fahrradpanne nicht tätig werden kann. Dazu gehören insbesondere:
- Kein gültiger Mitgliedsschutz: Wie erwähnt, Nicht-Mitglieder haben keinen Anspruch auf den Service. Man kann zwar im Pannenfall dem ADAC beitreten, jedoch sollte dies besser vorher geschehen. Zudem sind erwachsene Begleitpersonen oder Freunde ohne eigene Mitgliedschaft nicht mitabgedeckt – der Schutz gilt immer personengebunden für das Mitglied.
- Gewerbliche Nutzung: Von der Pannenhilfe ausgenommen sind Fahrräder, die für die gewerbliche Personenbeförderung eingesetzt werden. Das betrifft beispielsweise Rikscha-Fahrer oder Lieferdienste im Kurierbetrieb. Solche Fälle sind vom regulären Mitgliederschutz ausgeschlossen.
- Pannenort nicht erreichbar: Befindet sich das defekte Fahrrad an einem Ort, der für das ADAC-Fahrzeug nicht gefahrlos oder nicht legal erreichbar ist (z.B. mitten auf einem schmalen Wanderpfad im Nationalpark abseits aller Straßen), kann keine Hilfe geleistet werden. Sicherheit geht vor – sowohl für den Pannenhelfer als auch für alle Beteiligten.
- Selbst verschuldete Beschädigung durch grobe Fahrlässigkeit: Sollte der Schaden am Fahrrad eindeutig auf grob fahrlässiges Verhalten zurückzuführen sein (etwa wenn man mutwillig etwas beschädigt hat), behält sich der ADAC vor, die Hilfe zu verweigern. Normale Missgeschicke und typische Pannen zählen selbstverständlich nicht als Fahrlässigkeit – hier hilft der ADAC natürlich.
- Kein „Abschlepptaxi“ bei Diebstahl: Wenn das Fahrrad gestohlen wurde und man lediglich nach Hause transportiert werden möchte, fällt dies nicht unter die Pannenhilfe. In solch einem Fall greift eher die Diebstahlversicherung (sofern vorhanden) – der ADAC bietet hier keinen Heimbring-Service ohne Fahrrad.
- Abgeschlossenes Fahrrad ohne Schlüssel: Ein Sonderfall: Ist das Rad abgeschlossen und der Schlüssel verloren oder nicht zur Hand, kann der ADAC das Schloss **nicht** aufbrechen oder öffnen. Hier geht es um die Eigentumssicherung – der Pannenhelfer darf ein Fahrradschloss nicht gewaltsam entfernen, da nicht zweifelsfrei feststellbar ist, ob das Rad dem Anrufer gehört. Für solche Fälle müsste man einen Schlüsseldienst oder im Zweifel die Polizei hinzuziehen.
Diese Ausnahmen sollen vor allem Missbrauch vorbeugen und klarstellen, wofür die ADAC-Pannenhilfe gedacht ist: nämlich für unvorhergesehene Defekte und Notsituationen, in denen ein Fahrrad plötzlich nicht mehr weiter kann. In der Praxis dürften die meisten normalen Pannensituationen abgedeckt sein. Wer also als Freizeitradler liegenbleibt, muss nicht befürchten, aufgrund eines Detail aus dem Raster zu fallen – solange man Mitglied ist und sich in Deutschland auf legalem Weg befindet, wird der ADAC in aller Regel helfen.
Was genau macht der ADAC bei einer Fahrradpanne?
Viele fragen sich: **Wie läuft die Hilfe konkret ab, wenn der „Gelbe Engel“ kommt?** Ähnlich wie bei einer Autopanne versucht der ADAC zuerst, das Problem **direkt vor Ort zu beheben**. Die Pannenhelfer haben inzwischen auch Fahrrad-Werkzeug und gängiges Material an Bord. Zum Beispiel können sie einen Schlauch wechseln oder flicken, eine gerissene Kette provisorisch reparieren, Schrauben nachziehen, Bremsen einstellen oder kleinere technische Probleme lösen. Für E-Bikes haben sie ggf. ein Messgerät und können bei Elektrik-Problemen zumindest eine erste Diagnose stellen. Das Hauptziel ist immer, das Rad wieder soweit fahrtüchtig zu machen, dass die Fahrt fortgesetzt werden kann.
In etwa 88 % der Fälle gelang es in der Pilotphase, das liegengebliebene Fahrrad an Ort und Stelle wieder flott zu bekommen. Gerade bei den häufigen Reifenpannen hilft es ungemein, wenn jemand mit Ersatzschlauch, Flickzeug und Luftpumpe ausrückt – oft ist der Schaden damit schnell behoben. Auch eine Kette lässt sich mit einem Kettennietstift oder Ersatzkettenglied zumindest so reparieren, dass man vorsichtig weiterfahren kann. Die ADAC-Pannenhelfer wurden eigens geschult, um typische Fahrradprobleme zu erkennen und zu beheben. Alle rund 1.650 Straßenwachtfahrer haben entsprechende Trainings und Praxisübungen absolviert, um Radfahrern kompetent helfen zu können.
Lässt sich der Defekt **ausnahmsweise nicht direkt beheben**, ist das auch kein Beinbruch: Der ADAC kümmert sich dann um den **Transport des Fahrrads**. Das defekte Rad wird entweder aufgeladen und zum nächstgelegenen geeigneten Fahrrad-Service (z.B. eine Werkstatt oder ein Fahrradladen) gebracht – oder, falls näher bzw. vom Mitglied gewünscht, sogar bis nach Hause transportiert. Wichtig ist, dass das Ziel nicht weiter entfernt ist als die nächste Werkstatt, um im Rahmen des Service zu bleiben. Natürlich wird nicht das Mitglied am Straßenrand stehen gelassen: Sie selbst können in diesem Fall selbstverständlich im ADAC-Fahrzeug mitfahren, so wie man es vom Abschleppdienst fürs Auto kennt. Auch Gepäck oder Ladung, die am Fahrrad mitgeführt wurde, nimmt der Pannenhelfer mit. Im Endeffekt sorgt der ADAC also dafür, dass sowohl Sie **als Person als auch Ihr Fahrrad** wieder in Sicherheit gelangen.
Der Pannenservice für Fahrräder ist **rund um die Uhr, 7 Tage die Woche** verfügbar – genau wie die Autopannenhilfe. Sie erreichen die ADAC-Notrufzentrale unter der bekannten Nummer 089 20 20 4000. Von dort aus wird alles Weitere koordiniert. In Stoßzeiten kann es vorkommen, dass viele Einsätze parallel laufen (z.B. sonnige Wochenendtage, an denen zahlreiche Radler unterwegs sind), doch eine **Bevorzugung von Autofahrern** findet laut ADAC nicht statt. Fahrradpannen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet, ebenso wie Autopannen. Nur in echten Gefahrensituationen (etwa wenn jemand auf der Autobahn liegenbleibt und in unmittelbarer Gefahr ist) wird ein Einsatz priorisiert – das gilt aber unabhängig vom Fahrzeugtyp. Als Radfahrer erhält man also die gleiche Aufmerksamkeit und schnellen Beistand wie jeder andere Havarist.
Welche Alternativen gibt es zur ADAC-Pannenhilfe?
Nicht jeder ist ADAC-Mitglied – und mancher fragt sich, ob es auch andere Möglichkeiten gibt, Hilfe bei Fahrradpannen zu bekommen. Tatsächlich war der ADAC zwar lange Zeit der bekannteste Pannendienst, aber gerade für Fahrräder gibt es **Alternativen und zusätzliche Schutzbriefe**, die man kennen sollte. Hier eine Übersicht:
- ADFC-Pannenservice: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) bietet bereits seit 2015 einen eigenen Pannenhilfe-Service für Radler an. Wer ADFC-Mitglied ist (Jahresbeitrag ca. 66 Euro, Stand 2025), kann im Pannenfall eine spezielle Hotline anrufen. Die Hilfe funktioniert ähnlich wie beim ADAC und ist für Mitglieder kostenlos. Besonders attraktiv: Mit dem ADFC-Plus Schutzbrief gilt der Service nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Für Radreisende im Ausland ist das ein großer Vorteil.
- ACV (Automobil-Club Verkehr): Auch kleinere Automobilclubs haben nachgezogen. Beim ACV ist Pannenhilfe für Fahrräder in der normalen Club-Mitgliedschaft bereits enthalten. Mitglieder können bei einer Radpanne den ACV-Notruf kontaktieren (Tel. 0221-75 75 75) und erhalten ähnliche Hilfeleistung – vom Flicken vor Ort bis zum Abschleppen des Bikes.
- ARCD (Auto- und Reiseclub Deutschland): Der ARCD, ein weiterer Mobilitätsclub, hat ebenfalls einen Fahrrad-Pannenservice im Leistungspaket. Wer dort Mitglied ist, genießt vergleichbare Leistungen bei Fahrradpannen innerhalb Deutschlands.
- Schutzbriefe der Versicherer: Unabhängig von Vereinsmitgliedschaften bieten einige Versicherungsunternehmen sogenannte **Fahrrad-Schutzbriefe** an. Diese können oft als Ergänzung zu einer Fahrrad- oder E-Bike-Versicherung hinzugebucht werden. Beispiele sind Anbieter wie Wertgarantie, Ammerländer, die Versicherungskammer oder andere regionale Versicherer. Ein Schutzbrief übernimmt im Pannenfall die Kosten für Pannenhilfe oder Rücktransport, ohne dass man einem Club beitreten muss. Für Wenig-Fahrer lohnt sich das vielleicht weniger, aber für teure E-Bikes oder tägliche Pendler kann es sinnvoll sein.
Es ist also nicht zwingend nötig, ADAC-Mitglied zu sein, um Pannenschutz fürs Fahrrad zu haben. Je nach persönlicher Vorliebe und Fahrprofil kann eine ADFC-Mitgliedschaft oder ein Versicherungsschutzbrief eine Alternative darstellen. Wichtig ist jedoch immer, die Konditionen im Blick zu haben: Einige Services gelten nur regional oder nur für bestimmte Fahrradtypen, andere (wie beim ADFC) auch im Ausland. Zudem unterscheiden sich die Kosten der Mitgliedschaften und Versicherungen.
Ohne Pannenhilfe unterwegs – was tun im Notfall?
Natürlich kann es passieren, dass man weder ADAC-Mitglied noch anderweitig abgesichert ist und trotzdem mit einer Panne liegenbleibt. In diesem Fall ist man auf eigene Lösungen angewiesen. Hier ein paar Tipps, was Sie tun können, wenn Sie ohne Pannenhilfe ans Ziel kommen müssen:
- Werkzeug und Ersatz mitführen: Die beste Vorsorge ist, zumindest für häufige Probleme gerüstet zu sein. Eine Minipumpe, Flickzeug oder ein Ersatzschlauch, Multitool und eventuell ein Kettennietstift gehören auf langen Touren in die Satteltasche. Damit lassen sich viele Standard-Pannen selbst beheben.
- Öffentliche Verkehrsmittel oder Taxi: Wenn Reparieren nicht möglich ist und Sie befinden sich nicht völlig ab vom Schuss, prüfen Sie, ob ein Zug oder Bus in der Nähe hält, der Fahrräder mitnimmt. In vielen Regionen kann man Fahrräder in öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren (teils mit Fahrradkarte). Alternativ lässt sich ein Taxi rufen – dabei am Telefon gleich erwähnen, dass ein Fahrrad mitgenommen werden muss. Einige Taxiunternehmen haben Großraumwagen oder können entsprechend disponieren. Zwar muss man die Kosten dann selbst tragen, aber man kommt zumindest nach Hause oder zur nächsten Werkstatt.
- Hilfe von Passanten oder Bekannten: Scheuen Sie sich nicht, andere Radfahrer oder Anwohner um Hilfe zu bitten. Gerade in ländlichen Gegenden findet sich oft jemand mit einer Luftpumpe oder Werkzeug. Im Zeitalter von Smartphones kann auch ein Hilferuf an Freunde oder Familie sinnvoll sein – vielleicht kann jemand mit dem Auto und Fahrradträger kommen und Sie abholen.
- Fahrrad schieben: Als ultima ratio bleibt immer noch, das Fahrrad zu schieben. Wenn die nächste Ortschaft nicht allzu weit entfernt ist, kann man das Rad meist zumindest bis dorthin schieben. Von dort aus gibt es dann eventuell wieder Möglichkeiten (Bahnhof, Fahrradladen, Unterkunft). Ein paar Kilometer zu Fuß mit dem Rad an der Hand sind zwar mühsam, aber immer noch besser, als die ganze Nacht im Nirgendwo zu verbringen.
All diese Optionen ersetzen natürlich keinen organisierten Pannenservice, aber sie können im Ernstfall den Tag retten. Idealerweise denkt man bereits vor der großen Tour darüber nach, wie man im Notfall klarkommen würde – und rüstet sich entsprechend aus oder entscheidet sich für einen Schutzbrief.
Fazit: ADAC-Pannenhilfe für Fahrräder kann den Tag retten
Für viele Radfahrer klingt es immer noch überraschend: **Ja, der ADAC holt einen bei einer Fahrradpanne ab** – und zwar genauso zuverlässig, wie man es von Autopannen kennt. Diese Erweiterung des Service ist ein echter Segen für alle, die viel mit dem Rad unterwegs sind. Ein unerwarteter Defekt muss nicht mehr zwangsläufig die ganze Tour ruinieren, denn dank der Pannenhilfe kommt schnelle Unterstützung. Voraussetzung ist natürlich eine ADAC-Mitgliedschaft (oder eine der genannten Alternativen), aber die Kosten dafür stehen in keinem Vergleich zu dem beruhigenden Gefühl, im Notfall nicht alleine dazustehen.
Wer regelmäßig größere Radtouren unternimmt, auf dem Arbeitsweg aufs Rad setzt oder auch mit dem E-Bike weitere Strecken fährt, sollte über einen solchen Schutz nachdenken. Ein platter Reifen oder ein technischer Defekt kann jeden treffen – und genau dann zeigt sich der Wert eines Pannenhelfers. Ob ADAC, ADFC oder ein anderer Anbieter: Wichtig ist, im entscheidenden Moment einen Ansprechpartner zu haben, der entweder vor Ort repariert oder einen sicher nach Hause bringt. So bleibt die Freude am Radfahren erhalten, und man kann beruhigt in die Pedale treten – wohl wissend, dass im Falle einer Panne Hilfe nur einen Anruf entfernt ist.